Poi

Was ist mir passiert?

Poi wurde mit seinem Bruder mit nur vier Wochen in einer ländlichen Region Sardiniens gefunden. Vermutlich ausgesetzt, sich selbst überlassen, hatten die zwei Brüder das Glück gefunden zu werden.

Wo bin ich?

Sie wurden dann in das zuständige Canile gebracht. Ein Ort, wo niemand leben möchte. Oftmals sind die Canile außerhalb der Städte angesiedelt, wo sich niemand hin verläuft. Dort sind kleine Zwinger in vielen Reihen aufgebaut, wo die Hunde tagein tagaus ihr Dasein fristen. Da die Canile von den Gemeinden pro Hund bezahlt werden, ist es oft nicht im Sinne der Betreiber, die Hunde zu vermitteln. Sie versuchen, so wenig wie möglich von diesem Geld auszugeben, um selbst einen Großteil einzustecken. Dass darunter die Hunde leiden, weil sie am Extremminimum leben, brauche ich nicht erwähnen. Zu wenig Futter, keine medizinische Versorgung, kein Auslauf oder Ansprache. Ein Leben trist und unmenschlich.

Poi hat Glück, denn er ist in ein Canile gekommen, wo der Tierheimleiter großes Interesse hat, den Hunden ein artgerechtes Leben zuteilwerden zu lassen. Auch dort sind die Bedingungen nicht gut, aber mit Perspektive! Somit möchten wir heute Poi vorstellen.

Wie bin ich?

Poi war das erste Jahr ein sehr ängstlicher Hund, genauso wie sein Bruder. Seinen Bruder nahmen wir dann in die Vermittlung auf und er fand die richtigen Menschen, die ihm heute ein wunderbares Leben schenken.

Poi hat sich erst im letzten Jahr positiv entwickelt. Er wirkte bei unserem letzten Besuch, Ostern 2023, viel entspannter und neugieriger auf uns. Was unbestritten ist, er ist bildschön. Sein weiches, glänzend schwarzes Fell schimmert in der Sonne. Ich brauche nicht erwähnen, wie hübsch er sein wird, wenn mal das tote Fell ausgekämmt ist und er gutes Futter bekommt. Dann ist er sehr ruhig und in sich ruhend. Er beobachtet, was typisch für den Maremmano ist, um dann zu agieren. Dabei liebt er es, gestreichelt zu werden und wird schnell zum Star unter meinen Kollegen.

Natürlich können wir nicht viel sagen, außer, dass er Menschen gegenüber freundlich ist, allerdings nicht distanzlos, eher abwartend und ruhig. Mit Hündinnen hat er überhaupt kein Problem, bei Rüden wissen wir es nicht, der Tierheimleiter geht aber auch hier von keinerlei Problemen aus. Er ist gegenüber den anderen Hunden, die im Zwinger sitzen, niemals ungestüm oder rüpelig. Das macht ihn so interessant und besonders. Er strahlt so eine Ruhe und Frieden aus. Und wenn seine wunderschönen braunen Augen einen anschauen, kann man nur dahinschmelzen.

Was suche ich?

Wir gehen davon aus, dass der italienische Herdenschutzhund Maremmano mitgemischt hat. Vielleicht gepaart mit einem Hütehund, was oftmals vorkommt. Schafe und Ziegen sind ein wirtschaftlicher Zweig auf der Insel. Als Herdenschutzhund-Mischling suchen wir folgende Bedingungen:

– Möglichst freistehendes Haus mit Gartengrundstück, sicher und hoch eingezäunt.
– Klare Menschen, die in ihrer Kommunikation mit dem Hund konsequent und eindeutig sind.
– Hundeerfahrene Menschen
– Menschen, die keine Befehlsempfänger suchen, sondern einen Hund, der sehr selbstständig denkt und handelt
– Menschen, die Vertrauen gegen Vertrauen setzen, um eine intensive Bindung mit dem Herdenschutzhund einzugehen
– Er sollte als Familienhund gehalten werden und nicht auf dem Grundstück bleiben müssen
– Tägliche Spaziergänge müssen auf der Tagesordnung stehen
– Ländliche Umgebung

Wir wünschen uns für unseren Poi ein Happy End wie im Märchen. Wenn ihr euch vorstellen können, Poi ein Zuhause zu schenken, meldet euch bei mir. Gerne berate ich euch und begleite über die Ankunft hinaus.

Wir vermitteln bundesweit. Die Koffer sind gepackt und Poi kann nach Deutschland ausreisen.